Hallo, lieber Leser/in meines Blogs,

Heute möchte ich gern ein bisschen über das Thema „Yoga und die Atmung“ nachdenken.

Warum? Denn die Atmung ist eines der wichtigsten Themen im Yoga. Die richtige Atmung spielt bei Asanas (Yogastellungen), zwischen der Einnahme von Asanas und während der Entspannung eine wichtige Rolle im Regenerationsrozess des Körpers und für die Sauerstoffsättigung der Körperzellen, insbesondere der Muskelzellen, die aktiv eingesetzt wurden.

Bei richiger Atmung hält dein Herzschlag sogar bei der Ausfürung einer komplizierten Yogaposition seinen natürlichen Rythmus. Die Atmung fließt ruhig und der Geist kann sich leicht auf einen bestimmten Köperabschnitt konzentrieren. Die Asana ergibt sich und bleibt leicht, stabil und angenehm für den Körper und den Geist.

Tiefe und bewusste Atmung hilft dir noch tiefer in die Asana hineinzutauchen oder mit der Asana verschmelzen. Sie gibt dir die Möglichkeit, die Wirkung der Stellung noch tiefer zu spüren.

In der Regel atmen wir in der Zeit, während wir eine Asana einnehmen, sanft und tief, auf unserer mentalen Ebene stellen wir uns vor, dass die Wirbelsäule sich von unten nach oben dehnt, mit anderen Worten, an unserer Längsachse entlang (vom Steißbein bis zur Schädeldecke). Wir können uns dabei vorstellen, dass wir versuchen, uns wie eine Perlenkette (die Wirbelsäule ist die Kette und die einzelnen Wirbel sind die Perlen) ein Stückchen von unten nach oben auszudehnen.

Bei folgendem Ausatmen nehmen wir, fließend und leicht, die Stellung ein.

In der Regel geschieht der Ausgang aus einer Asana entsprechend den Grundsätzen, die oben beschrieben sind: wir atmen ein, dabei konzentrieren wir uns auf die Wirbelsäule und die Längsachse, verlängern uns von unten nach oben, dann atmen wir aus und kommen sanft aus der Stellung.

Natürlich gibt es auch ein paar Ausnahmen oder, mit anderen Worten, Atem-Variationen, bei denen man beim Einnehmen einer Stellung anders atmen kann. Zum Beispiel nehmen wir eine stehende Rückwärtsbeuge normalerweise beim Einatmen ein. Aber auch hier, kurz davor, zu Beginn der Einatmung, kommt es zu einer axialen Streckung des Körpers ;o)

Während der Fixierung einer Asana dehnen wir uns beim Einatmen mental aus, verlängern uns zwischen Steißbein und Schädeldecke, und versuchen uns beim Ausatmen vollkommen zu entspannen (besonders auf mentaler Ebene) um dann zu probieren sanft und langsam, Schritt für Schritt, tiefer in die Asana „hinein zu fließen“. Das ist die Gewähr unserer erfolgreichen Yoga-Praxis, ohne Traumen und unnötige Überdehnungen.

Was ist das: tief und „richtig“ atmen?

Es geht darum, dass wir uns wärend des Tages meist völlig unbewusst darüber sind, wie wir atmen. Tatsächlich ist der Atmungsprozess ist für uns so selbstverständlich geworden, dass er vollkommen ohne Achtsamkeit geschieht. Das ist schade, weil wir meistens dabei ganz automatisch nur den Brustkorb einsetzen und häufig dabei auch noch unnötigerweise das Schlüsselbein und die Schultern zur Unterstützung in diese Bewegung integrieren. Den Bauch und den Zwerchfellmuskel vergessen wir vollkommen. Und das ist keine optimale Variante der Atmung für den Körper.

Das führt dazu, dass die unteren Lungenpartien im Atmungsprozess nicht vollkommen eingesetzt werden und das Ausatmen nicht vollständig geschehen kann.

Was müssen wir machen, damit die unteren Lungenbereiche auch beginnen zu atmen?

Die Antwort ist sehr einfach.

Am Anfang mussen wir wieder lernen, aus dem Bauch zu atmen, um den Hauptatemmuskel, das Zwerchfell, wieder vollkommen in Bewegung zu bringen.

Und wenn das geschieht, beginnen allmählich schöne Sachen mit uns zu passieren: zum Beispiel merken wir plötzlich, dass wir weniger reizbar geworden sind, oder die Lust zu rauchen verschwindet Stück für Stück von selbst, die Erkältungen erwischen uns nicht so oft wie früher… Das ist kein Zauber, das ist das schöne Ergebnis einer bewussten Atmung ;o)

Und das ist nicht so kompliziert, wie es vielleicht scheint. Und über das Thema Bauchatmung oder diaphragmale Atmung spreche ich demnächst in meinem nächsten Blogpost.

Bis dahin!
eure Elena